Fett im Hotendkühler

  • Hallo,


    bei meinem CR-10 V2 musste ich jetzt das Hotend zerlegen.
    Dabei ist mir aufgefallen, dass der PTFE Schlauch kebrig ist. Im Kühler entdeckte ich jetzt Fett im Sackloch.
    Scheint aber kein Einzelfall zu sein. Auf Thingiverse wurde auch schon von klebrigem Schlauch gesprochen.

    Ich frage mich was das soll.


    Gruß Michael


  • Hatte auch erst gedacht verkochtes Fila, aber so weit oben? Das ist ja schon Unterkante Oberlippe..

    Hatte ich (vor Jahren) ein einziges Mal am Sovol SV01, ist oben im Titan-Klon rausgesuppt. Und der TE sprach ja davon, dass er das Hotend zerlegen "musste".

  • Erstmal willkommen im Forum und FF mit dem CR-10 V2!


    Das Hotend beim CR-10 V2 ist schon eine sehr eigenwillige Interpretation des E3D V6 von Creality. Ich hab das gegen das Original V6 getauscht. Warum? und was hat das mit dem "Fett" zu tun? Creality hat es bei dem Ding geschafft, daß der PTFE-Schlauch an der Düse anliegt, anliegen soll. Wie beim MK-10 liegt der Bowden aber nicht richtig an der Düse an und es sammelt sich dort Filament und verkocht. Bei PLA bleibt dann etwas festes unansehnliches und eine ölige Flüssigkeit zurück. Die tropft dann auch gerne an irgend einer Stelle aus dem Hotend. Irgendwie hast Du es geschafft, diese Suppe da hoch zu ziehen.

  • Hallo,

    erst einmal vielen Dank für eure Tipps. Zum besseren Verständnis hole mal weiter aus

    .

    Es fing damit an, dass beim Drucken mit LW-PLA, nach etwa 3 cm Höhe, nur noch spärlich Filament extrudiert wurde, das Ritzel rutschte durch.


    Ganz nebenbei, Extruderprobleme kenne ich nur bei gekauften Druckern. Mein Eigenbau mit gedrucktem Wade Extruder funktioniert auch nach 10 Jahren immer noch wie am ersten Tag.


    Obwohl am Extruderritzel keine übermäßige Verschmutzung oder auffällige Abnutzung erkennbar waren, habe ich es durch ein Ritzel vom JGAurora A5 getauscht. Das sah nicht besser aus, hatte weniger Zähne, fühlte sich aber griffiger an. Das Ritzel war übrigens übrig, weil ich den Extruder vom Aurora gegen einen Bulldog getauscht hatte.

    Aber im CR10 liefen damit zwei Drucke für ein Flugmodellrumpf (13 und 10 Stunden) einwandfrei durch.

    Beim nächsten Teil passierte es wieder, diesmal kam nach 2 Stunden gar nichts mehr aus der Düse.

    Das Filament steckte so fest, dass es sich bei 240° Drucktemperatur nicht aus dem Hotend ziehen ließ. Also musste ich es ausbauen. War auch ganz gut, denn so konnte ich genau sehen was los war.




    Das Filament war in der Düse und im Heatbreak festgebacken.

    Sieht verkohlt aus.



    Das Gleiche im Heatbreak



    Außerdem klebte der PTFE Schlauch im Heatbreak fest, ließ sich nur mit Gasbrenner lösen.

    Am Schlauch scheint schwarzes PLA von vorherigen Drucken zu kleben. Die braune Kruste könnte von der „Schmiere“ sein.


    Demnach ist Filament außen zwischen Heatbreak und PTFE Schlauch gekrochen (rot).

    Im PTFE Schauch war Filament (LW PLA) bis in gleicher Höhe aufgequollen (blau), und zwar so stark, dass es sich nicht ohne Erhitzen herausziehen ließ.


    Das Gewinde im Hotend ist sauber geblieben.

    Wie Uwe schon sagte, das Problem bei diesen Hotends ist, dass der Schlauch zur Düse abdichten muss.

    Es hat nicht geholfen, dass das Heatbreak zur Düse dicht war. Das wundert mich sowieso, denn die Kontaktflächen am Stoß sind hauchdünne Ringflächen.

    Zum Vergleich noch das skalierte Foto des Schlauches im Hotend.



    Es sieht so aus, als ob vorher mal schwarzes Filament ausgetreten ist, das dann bei 240° mit LW-PLA noch flüssiger wurde. Ich hatte mich schon gewundert, dass die weißen LW-PLA Teile einige schwarze Flecken bekommen haben.

    Die Schmiere war ganz oben im Kühler.

    Es ist eine zähe, sehr klebrige Substanz. Der eigenartige Geruch kommt mir irgendwie bekannt vor, kann den ich aber nicht zuordnen.

    Habe das Zeug rausgepult:



    Wenn ich mir den braunen Fleck am Schlauch betrachte, sieht es mir eher so aus, als ob die Schmiere beim Reinschieben des Schlauches dran hängen geblieben ist.


    Den CR 10 habe ich mir hauptsächlich gekauft, um große Teile in LW-PLA für meine Flieger zu drucken. Jetzt lege ich erst mal eine Pause ein, denn ohne Silikonsocke möchte ich nicht drucken. Das alte ist beim Abpulen zerbröselt.


    Gruß Michael

  • Der Schmier dürfte also einfach nur verkochtes Filament sein.


    Die üblichen Bowdenkupplungen taugen oft nichts, der Schlauch wandert dann. Sieht auf Deinem vierten Bild so aus. Ich hab das auch durch und dann diese entworfen, die kannst Du ordentlich anziehen. Wenn es nicht halten sollte, kannst Du noch den Bowden mit grobem Sandpapier an den Durchführungsstellen aufrauhen (bei Thingiverse).


  • Ja. Das ist so das typische Problem mit den Hotends von Creality. Darum auch hab ich auf das Original V6 gewechselt. Hat nur ein kleines Problemchen. Die V6 Düse ist etwas zu kurz. Also muß es mit MK-8 Düse verwendet werden. Den Feeder hab ich gegen einen Dualdrive getauscht. Seither ist das mein Arbeitstier.


    CR-10 V2/V3
    Der Enkel trifft auf den Familienvater! So ganz stimmt das ja alles nicht mit V2 aber irgendwie dann eben doch.
    drucktipps3d.de

  • Sorry, aber ist dieser Thread im Resin Forum falsch und müßte nicht zu den Filamentdrucker verschoben werden? ;)

  • Hallo,

    interessant, dass sich aus Filament eine Suppe bilden kann. Davon habe ich bisher noch nie gehört.

    Gibt es davon Berichte, möglichst mit Fotos, um zu vergleichen?

    Habe mir überlegt, wo da Öliges herkommen kann. Zumindest enthält PETG Glysantin, das „G“ weist darauf hin. Also mit rotem, transparenten PETG ich mal gedruckt. Nicht viel, etwa 200 Gramm.

    Andererseits frage ich mich auch, wie ist das Zeug nur dahin gekommen.

    Außer kleinste Reste von grünem PLA, und dem braunen Fleck, ist auf dem Schlauch nichts zu sehen. Außen am Heatbreak kann auch nichts hochgekrochen sein, der war ganz sauber.

    Zum Verdeutlichen, hier mal eine Grafik:



    Verstopfung.

    Die Düse sah stark verschmutzt aus. Ich könnte mir vorstellen, dass der Stau in der Düse zum Austritt am Schlauch geführt, und letztendlich auch zum Wärmestau im Heatbreak. Das Filament war vollständig im Heatbreak hochgeschmolzen.

    Gegen Staub hatte ich früher immer einen Filament-Abstreifer benutzt. War mir aber mit der Zeit für drei Drucker etwas lästig. Werde das wohl lieber wieder einführen…


    Dichtigkeit

    Auch wenn das nun gut 15 Monate gehalten hat, will ich so nicht weitermachen.

    Ein neues Hotend stelle ich noch zurück.

    Danke Michael für den Tipp mit deiner Klemmkupplung. Du hast damit sicher gute Erfahrung gemacht. Dennoch möchte ich mich nicht allein auf Haftreibung verlassen wollen.


    Ich bin auf eine Lösung gestoßen, die weder von Haftreibung noch von der Zuverlässigkeit der Push Fittings abhängt. Hierbei wird der Schlauch nicht von einer Kupplung gehalten, sondern direkt von einer Scheibe (Spacer) angedrückt.


    Zur Darstellung und Maßkontrolle habe ich den längeren CR10 V2 gezeichnet, und den Heizblock gleich mit.


    Ein kurzer Schlauch fungiert wie ein Inliner, die Druckscheibe wird von der Schlauchkupplung angedrückt. Der ursprüngliche Schlauch dient nur noch als Bowden.


    Das Ganze gib’s auf Thingiverse: https://www.thingiverse.com/thing:3203831


    Wichtig ist natürlich, dass Inliner und Spacer exakt bemessen sind. Dafür stehen für etliche Druckertypen entsprechende Teile bereit. Unglaublich, was der gute Mann sich für Arbeit gemacht hat.

    Funktioniert bei mir auf Anhieb. Mit der Schneidevorrichtung lässt sich der Schlauch auch ausgezeichnet rechtwinklig durchschneiden.



    Nach 15 Minuten Probelauf habe ich alles wieder auseinandergenommen, soweit alles dicht geblieben.


    Für den Betrieb will ich mir aber eine Scheibe aus Messing drehen. Außerdem gefällt mir die Bohrung nicht. Die sollte am Eingang konisch verlaufen, und am Ausgang zylindrisch und nicht eher umgekehrt.




    Falls es jemand verwenden kann, das Hotend habe ich auf grabcad hochgeladen.

    Habe das gerade eben entdeckt, läßt sich sogar auseinandernehmen :)



    Hotend CR-10 V2 | 3D CAD Model Library | GrabCAD


    Gruß Michael

  • Warum so ein Aufwand? Es gibt für wenig Geld fertige Heatbreaks zu kaufen mit einem kleinen Stück PTFE vor der Düse, die funktionieren nach dem gleichen Prinzip. Ein Beispiel [Werbung]...


    (Der Link war nur mein erster Fund, das ist keine Empfehlung der Verkäufers!)


    Und das Stück PTFE altert am Düsenende trotzdem, egal wie der eingebaut ist. Einen jährlichen Wechsel bei vielen Drucken halte ich da nicht für so problematisch.

  • Danke Michael für den Tipp mit deiner Klemmkupplung. Du hast damit sicher gute Erfahrung gemacht. Dennoch möchte ich mich nicht allein auf Haftreibung verlassen wollen.


    Ich bin auf eine Lösung gestoßen, die weder von Haftreibung noch von der Zuverlässigkeit der Push Fittings abhängt.

    Du brauchst trotzdem einen fixierten Bowden, auch wenn der nicht bis zur Düse reicht. Wenn der in der Kupplung wandert, erhöht das den erforderlichen Retract, und die Drucke werden unsauber.

  • Stimmt, ist nicht für den CR-10 V2 gedacht.

    Im Prinzip eine gute Idee, habe das Ding mal eben gezeichnet und "eingebaut":


    Klar, der Bowden muss trotzdem gehalten werden, nur ist das nicht tragisch, wenn der ein paar Zehntel rausrutscht, aber hin- und herrutschen darf er natürlich nicht ;)
    Nur hat er jetzt nicht mehr den permantenten Anpressdruck.

  • Für die geteilten Bowden Version noch einige Infos.

    Nach mehreren Versuchen, habe ich das Schlauchstück so lang gemacht, dass es (bei angedrücktem Spacer) noch 1 mm aus dem Heatbreak hervorsteht. Das entspricht eine Umdrehung mit M6 Düse, um an den Heatbreak zu stoßen.

    Dreht man die Düse nach 12 Stunden wieder raus, dehnt sich der Schlauch nur um 0,25 mm heraus.

    Lässt man den Schlauch über Nacht Zeit, sich weiter zu entspannen, rutscht er bis auf 0,5 mm raus.


    Auf jeden Fall sollte so die Vorspannung reichen, um abzudichten. Ob es so auf längerer Sicht zu Verengung des Schlauches kommt, muss sich zeigen.


    Heute kamen neben Silikonsocken auch die Extruderritzel aus Edelstahl an. Die sind so scharfkantig, die könnte man glatt als Fräser benutzen ;)

    Und sagenhaft billig, 10 Stück für 7,13 EUR.





    Nur bin ich jetzt hin- und hergerissen. Eigentlich wollte ich sogar das olle Creality-Ritzel wieder einsetzen, sozusagen als „Sicherung“. Wenn es durchrutscht, schau ich lieber erst einmal nach, ob die Düse wieder verstopft ist...

  • Hallo.
    ein kurzes Update zur Inliner Version mit Druckscheibe.


    Vermutlich braucht es längst nicht so viel Vorspannung um das Teflonröhrchen an der Düse abzudichten. Den Videos von Creality nach, wird der Schlauch überhaupt nur reingesteckt.

    Der starke Anpressdruck hat meine gedruckte Scheibe auch ordentlich verformt.



    Beim nächsten Druck mit der gedrehte Scheibe gab es eine Überraschung.
    Der Bowdenschlauch war ganz aus der Kupplung gerutscht und der Extruder hat gut 2 Meter Filament am Hotend vorbeigeschoben.

    Sofort dachte ich an Michaels gedruckte M10 Bowden Coupling.

    Mit Bowden Extruder habe ich eher wenig Erfahrung, deswegen habe ich mir nichts dabei gedacht, das sich die Kupplung nicht mehr von allein festkrallt. Der Flansch ließ sich auch nur schwer reindrücken. Der zweite Fehler war bestimmt, den Schlauch zu verwenden, der inzwischen mehrere Riefen hatte. Ich dachte, ist wohl nicht schlecht, dann kann die Messerkralle gut in eine Rille einrasten.

    Mit neuem Schlauch und neuer Kupplung läuft nun alles bestens.

  • Es ist immer eine gute Idee, das Ende des Bowdenzugs ein wenig abzuschneiden, um zu vermeiden, dass die Stahlfeder an der gleichen Stelle schneidet.

    Es ist auch wichtig, gerade zu schneiden. Wenn man keinen der Rotationsschneider hat, die oft mit dem Bowdenzugrohr mitgeliefert werden, kann man auch eine Schablone drucken und mit einem Meißel oder einem angespitzten Spatel schneiden.


    Schablone


    Ich habe gedruckte Kupplungen eine ganze Weile lang mit gutem Erfolg verwendet.


    Parametrische Bowdenrohrverbinder


    Übersetzt mit http://www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

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