"Jetzt fängt die alte Drecksau schon wieder ein neues Projekt an, ohne das letzte abgeschlossen zu haben" - könnte man jetzt denken, tatsächlich habe ich die Idee aber schon seit gefühlt (und vermutlich tatsächlich) >10 Jahren. Erst jetzt habe ich aber den Eindruck, die Technik ein wenig besser zu beherrschen, um es wirklich umsetzen zu können.
In der ersten Version hatte ich gewöhnliche "bedrahtete" LEDs verwendet, und als Diffusor-Scheibe handgesägte Acryl-Platten verwendet, womit ich aber nicht wirklich zufrieden war (damals habe ich nichteinmal gewusst, dass es 3D Drucker gab).
Bei der aktuellen Umsetzung ist die Technik eine völlig andere: Der Lichtleiter ist natürlich gedruckt, hier erstmal in zwei unterschiedlichen Varianten in transparentem PLA, um zu testen wie es am besten geht - einmal hohl und einmal zu 100% gefüllt - beide sehen aber noch nicht optimal aus.
Als LEDs verwende ich deutlich kleinere und einzeln ansteuerbare RGB-LEDs, die in zwei Reihen (jeweils eine für die linke und rechte Schuhseite) auf Platinen aufgebracht sind. Man hätte natürlich auch fertige LED-Stripes nehmen können, aber ich wollte hier lieber selber basteln (außerdem wären kaufbare eher zu breit, da bei denen die Kondensatoren neben den LEDs angebracht sind, bei mir auf der Rückseite).
Gesteuert werden die LEDs von einem Arduino mit verschiedenen Sensoren: Ein 3-Achsen-Beschleunigungssensor mit analoger Ausgabe und ein Mikrofon. Denkbar wäre, dass der Beschleunigungssensor alleine als Inaktivitätssensor zum Energiesparen genutzt (missbraucht) wird, und nur die Mikrofon-Daten dazu genutzt werden, den durch Bodenkontakt entstehenden Körperschall wahrzunehmen. Natürlich wäre es auch machbar, die Beschleunigung für die Beleuchtungssteuerung auszuwerten.
In diesem Test-Stadium habe ich erstmals alles zusammengebaut, die gedruckten Teile sind dabei ein Provisorium um erstmal alles grob in Position zu halten. Für den Arduino habe ich leider im Nachhinein doch keinen Platz gehabt, weil ich erst später entschieden habe, erstmal nur gesteckte Kabel zu verwenden, die mehr Raum benötigen. Auf den Bildern sieht man eine Konfiguration, in der die Lichtfarbe von der (Gravitations-)Beschleunigung, also der Ausrichtung des Arduino-Moduls abhängt. Jede der drei Raum-Achsen steuert einen der drei RGB-Farbanteile.
Zuvor hatte ich auch schon die Beleuchtungsintensität an das Mikrofon gekoppelt, so dass die LEDs z.B. zur Musik blitzten, was gut funktioniert hat.
Bis hierhin bin ich mit dem Ergebnis zufrieden, aber es bleibt natürlich noch viel zu tun, beispielsweise ein richtiges Gehäuse mit Hauptschalter, Buttons, Batterien, seitliche Lichtabschirmung usw., aber auch bessere Lichtleiter (vielleicht hat jemand Ideen? Vermutlich wäre Acrylglas mit rauer Oberfläche sogar besser, aber für mich nicht bearbeitbar... oder Teile aus Resin, evtl. sogar mithilfe einer FDM-Form gegossen...).
Auch denke ich, dass die Leuchtstärke noch nicht auf dem maximal erreichbaren Wert liegen kann: Laut meinem Netzteil verbraucht die Beleuchtung aktuell nur ungefähr 6-7% des zu erwarteten Stroms. Ich hoffe dass das nur an der schlechten Verkabelung liegt und die LEDs dementsprechend noch deutlich heller werden können
Ach ja: Wie im letzten Bild angedeutet habe ich zur Konstruktion wieder einmal Photogrammetrie mit Zephyr eingesetzt.