Snapmaker J1 - Schmierung

  • Hallo, ich habe gelesen das es vorkommen kann, dass der J1 mit mangelhafter Schmierung ausgeliefert wurde. Bei mir sieht das so aus wie au dem Foto.



    Kann man anhand der Bilder erkennen ob die Schmierung passt, oder würdet ihr sicherheitshalber ein passendes Fett besorgen und über die Öffnungen einspritzen? Eventuell kann jemand hier noch gute Tipps zusammenfassen, damit jeder übersichtlich Infos zu diesem Thema finden kann.

  • Super Lube 21030 Synthetic Grease (NLGI 2) würde passen?

    Die Frage ist mehr nach muss. Passen würde es sicherlich auch, aber das Zeug kostet ein Vermögen, ehrlich für 85 Gramm Fett 20€ auszugeben, das halte ich für total überzogen. Da bekomme ich 1Kg vom Mehrzweckfett von Ballistol, um 25% günstiger, wobei 1Kg nur für den Drucker, das ist ein Lebensvorrat, da reicht 400Gr. Tube für 7€. Ich jedenfalls kann dir das Fett empfehlen, verharzt nicht, hält die Temperatur im ganzen Bereich und haftet wirklich sehr gut.


    Habe mein Snapmaker auch nachfetten müssen, war sehr wenig Fett drin. Vorallem in der Z-Achse, da muss man den oberen Bereich der Achse im Auge behalten, da wird das Fett mit der Zeit nach unten gedruckt.

  • Ok, danke für die Info. Das Ballistol Fett ist wirklich günstig. Ich werde die 400g Kartusche bestellen. Hab gerade noch eine andere Tube Super Lube bei mir Zuhause gefunden. Die war vor ca. 18 Jahren bei einer CNC Fräse dabei. Die könnte ich jetzt noch aufbrauchen. Die Konsistenz sieht immer noch gut aus.


  • Bitte schmiert den Wagen, nicht die Schiene. Und nicht einfach irgendwas, sonst reagieren dieVerdickungsmittel und ihr habt Gummi im Drucker.


    Zuwenig Fett habt ihr, wenn die Nut in den Schienen komplett trocken aussieht.


    Generell ist hier Lithiumfett mit NLGI 2 Härte der Standard. Wer nicht vorab ausräumen will, nimmt ds auch zum Nachfetten, sonst muss man säubern.


    Fett das man in die Nut gibt wird vom Abstreifer am Wagen größtenteils weggeschoben, das gelangt nicht an die Kugeln.


    Wer den Wagen nicht runternehmen will, nimmt die Schiene insgesamt runter und schmiert durch die Schraublöcher.


    Danach hat man 1000h Ruhe :)


    Um die Schienen hinterher gerade zu montieren gibt es schöne Jigs, das sind kleine Montagehiilfen die man auf printables oder Thingi findet, wenn man nach zB 2020 und MGN12 sucht. Zwei Stück drucken, dauert nicht lange :)


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  • Ich habe mit einer Spritze und passendem Aufsatz versucht so viel hinein zu pressen bis es am Rand leicht herausgedrückt wurde. Hoffe das passt jetzt und ich kann mich um die Optimierung der Bauteilkühlung kümmern.


    Genau so sollte man das machen - und wenn man in das Loch reingucken kann und nur Dunkelheit sieht, dann wurde das nicht vernünftig geschmiert. Snapmaker scheint da bisher leider sowohl nicht fähig als auch beratungsresistent zu sein - was die in ihrer Anleitung schreiben, ist nämlich blanker Unsinn. Den Hinweis von top_gun_de unterschreibe ich voll und ganz!

    Generell ist laut Bosch (denen traue ich zu, daß sie wissen, was sie in ihren Anleitungen vorgeben) auf folgendes zu achten:

    1. KEINE Feststoffe im Fett (also kein PTFE, kein MoS2, kein Graphit etc). Damit ist der Superlube von oben ungeeignet!
    2. empfohlen ist NLGI-Klasse 2, für Miniaturprofilschienenführungen und geringere Lasten wie bei 3D-Druckern kann man auch mal was dünnflüssigeres nehmen.
    3. auf die Temperaturfestigkeit im Datenblatt achten - das Fett sollte auch bei einem Druck mit sehr heißer Platte und geschlossenen Türen nicht davonlaufen.

    Ich bin bei NLGI 1 gelandet und nutze nach einem kurzen Versuch mit einem Aeronix NLGI 0 für meinen J1 mittlerweile Elkalub GLS 135 N1 - das Zeug ist günstig und wird sowohl vom Hersteller als auch von Bosch ausdrücklich für Profilschienenführungen empfohlen.

  • Eigentlich haben die Schlitten seitlich Löcher, in die man das Fett einpressen kann. Ist das beim J1 nicht so?

    Hiwin ja, Schienen aus Chinesium häufig nicht. Selbst wenn man außen ein Loch sieht, ist das häufig nicht mit den Raceways verbunden, insbesondere bei den kleineren Wagen. Bei Snapmaker weiß ich's nicht. Das macht es dann natürlich noch einfacher.


    Wenn beim Reinpressen in dieses Loch nach ein paar Sekunden was unter dem Abstreifer vorquillt, hat man gewonnen.


    Wer in dieses Loch was anderes als NLGI 2 Lithium Fett einbringen will: Vorher den Wagen und die Nut in der Schiene mit ISO spülen, bis alles raus ist. Wenn man sich unsicher ist, muss das neue Fett sehr großzügig rein, damit man Reste des alten Fettes mit rausdrückt. Ab Werk wird Lithiumfett NLGI 2 (oder EP2) drin sein. Wenn man anschließend ein anderes Fett mit anderem Eindickungsmittel reinbringt, können die Eindickungsmittel verklumpen.


    Ich habe das selbst schon erlebt, als ich mal ein NLGI 00/000 Fett auf Schienen gebracht habe die vorher mit Silikonfett NLGI 2 geschmiert waren. Das grüne 00/000 hat mit dem klaren NLGI 2 sofort eine weiße Haut gebildet. Ich bin sehr froh dass ich das gesehen habe bevor es in den Wagen kam. War eine Erfahrung für länger :)


    Was Feststoffe angeht: Bei MoS2 und Grafit gibt es harte technische Gründe, warum das ein No-Go ist. Diese Fett haben harte Metallpartikel, die teils größer sind als die Dicke des Fettfilmes zwischen Kugel und Laufbahn. Das verkratzt dann die Oberflächen und ruiniert auf Dauer die Kugeln und Schienen.


    PTFE-haltiges Fett ist einfach als Schmiermittel ungünstig. Das PTFE wird aus den Laufwegen gedrückt und bleibt neben der Spur liegen. PTFE-Fette sind vor allem interessant bei Gleitlagern, nicht bei Kugellagern mit rollender Bewegung.

  • Da kann ich nur ergänzen, daß sich das Elkalub NLGI1 und das Aeronix bzw. das bißchen, was vielleicht ab Werk da drin war, offenbar verträgt - das Spülen hatte ich mir gespart, sondern nur eine ordentliche Menge da reingedrückt und den Schlitten dabei langsam bewegt, um das alte Fett möglichst komplett rauszuholen.


    Die Schlitten des J1 haben folgende Bohrungsdurchmesser:


    • Wagen mit schwarzer Dichtung: X-Achse 1,2mm, Y-Achse 1,9mm
    • Wagen mit grüner Dichtung (d.h. die neueren Linearführungen von SHAC): laut Datenblatt müßten das eigentlich dieselben Maße sein, aber nach einem Kommentar, den ich im Snapmaker-Forum erhalten habe, ist entgegen der Datenblattangabe die Bohrung in den beiden Schlitten der X-Achse offenbar doch nur 1mm groß.

    Man braucht eine Kanüle, die leicht in der Bohrung klemmt und damit dicht abschließt. Sonst gibt es nur Sauerei, aber man kriegt kein Fett in den Schlitten rein.

    Für die Erstschmierung habe ich ungefähr 0,6ml pro Schlitten in die Bohrungen gedrückt. Die sind auch nahezu komplett da drin verschwunden.


    Die Linearlager der Z-Achse sind übrigens ähnlich "gut" geschmiert, die freuen sich auch über eine ordentliche Ladung Fett (da aber auf jeden Fall NLGI2).

  • Sorry dass ich nochmal lästig bin, aber der Markt ist bezüglich Schmiermittel für mich etwas unüberschaubar. Ich suche also nach einem Lithiumfett (NLGI2) ohne PFTE und ohne Silikon.


    Spricht eigentlich etwas gegen das anfangs angesprochene Ballistol Mehrzweckfett?

    Laut Produktbeschreibung wäre das ein Lithiumseifenfett für den Einsatz der Gleit- und Wälzlagerschmierung. Großer Temperatureinsatzbereich von -35°C bis 130°C. Das Mehrzweckfett ist silikon-, PFTE-, säure- und harzfrei. Enthält EP-Additiv


    Für die von euch empfohlenen Schmiermittel habe ich leider noch keinen Lieferanten gefunden der mir die Produkte zu einem halbwegs vernünftigen Preis nach Österreich schicken würde. Ich suche aber weiter.


    Update: Einen Lieferanten habe ich jetzt für "Elkalub GLS 135 N1" gefunden, der liefert für 12 € auch nach Österreich, das ist OK. Werde wohl dort bestellen.

  • Schön dass es geklappt hat. Das Ballistol wäre sonst auch ok gewesen.


    Es gibt sonst noch einen einfachen Trick: Baumarkt oder Autoteilebedarf. Die dortigen Tuben mit "Mehrzweckfett" sind Lithiumfett NLGI 2.


    Bei Fett wird imho zuviel auf Marken geachtet und zuwenig auf Eigenschaften. Da gibt es viel Guccikram. Ich kenne Leute die ihren Drucker mit Krytox vollsynthetischen Fetten schmieren. Vollsynthetisch hat seinen Anwendungszweck da, wo normale Fette mit Mineralöl nicht ausreichen, z.B. bei extremer Hitze. Mein Extrudermotor hat ne Spec von 180° kurzzeitig, da braucht die Fabrik synthetisches Fett für den Zusammenbau. Da kommt man auch nie wieder dran, denn wenn man den Motor zerlegt kriegt man die Magneten nicht wieder ausgerichtet. Für mich bleiben Linearschienen, Trapezgewindespindeln und ein paar Kugellager (wenn man die nicht einfach nach Jahren tauscht). Wenn da mehr als 80° zusammenkämen würden die ABS-Teile weich. ;)

  • top_gun_de da steckt ganz genauso viel Esoterik drin wie in Audiokabeln ;) - digitalen Signalen ist es bekanntermaßen vollkommen egal, wo sie durchgeschickt werden, und doch gibt es immer noch die Deppen, die auf handgestreicheltes "sauerstoff-freies" Kupfer und ähnlichen Blödsinn Wert legen...


    Das Limit von ABS ist ein guter Daumenwert, wenn das Herstellerdatenblatt nichts weiteres dazu angibt. Der IMHO einzige Vorteil eines Fettes mit einer etwas höheren Gebrauchstemperatur ist, daß es dann voraussichtlich weniger schnell altert - in Grenzen kann man das Arrhenius-Gesetz ja auch auf chemische Reaktionen anwenden.

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