Mehrere Bohrungen einer CHT Düse - wozu?

  • Für einen Mischextruder, um für höheren Durchfluss gleichzeitig drei Filamente zuführen zu können. Das ermöglicht dann grosse Druckgeschwindigkeiten.

    Gruss Alex


    Meine Drucker sind ein Sovol SV04 und ein Anycubic Mega X (inzwischen ausser Betrieb genommen), als Slicer nutze ich Ultimaker Cura und mit Tinkercad erstelle ich meine Konstruktionen. Gedruckt wird über einen Raspi 4, auf dem Octoprint läuft.

  • Nein, das ist eine Düse für einen Filamentstrang. Durch die drei Löcher kann das Filament schneller geschmolzen werden und dadurch eine höhere Flussrate erreicht werden.

  • Ohje, eine Frage und schon zwei verschiedene Meinungen.

    Das kann noch heiter werden! ^^

  • Das ist keine Meinung, das ist Fakt. Es dient dazu, das (einzelne) Filament aufzusplitten und damit die Schmelzgeschwindigkeit zu erhöhen, und dadurch einen höheren Fluß zu ermöglichen (weil das Filament nicht mehr erst von außen nach innen durcherhitzt werden muss).

    Das funktioniert so gut, dass man sogar einen höheren Düsendurchmesser benutzen kann, als Filamentdurchmesser (1.8mm Düse bei 1.75mm Filament).

    Einmal editiert, zuletzt von Arakon ()

  • Steht doch in der Beschreibung:

    Zitat

    Bondtech CHT-Düsen teilen das Filament in 3 dünnere Stränge, wodurch das Material von innen geschmolzen wird. Dadurch schmilzt das Material schneller und es können höhere Fließgeschwindigkeiten gewählt werden.

  • Schneller schmelzen ist falsch formuliert.

    Schneller schmilzt es nur, wenn die Temperatur erhöht wird.

    Wenn man Tiefkühl-Spinat im Topf warm macht, schmilzt das Eis auch schneller, wenn man es vorher etwas klein häckselt. Das Innere vom Filament wird von der höheren Hitze sonst gar nicht erreicht, wenn drumherum genug isolierendes Plastik ist.

    Ich würde "schneller schmelzen" also gar nicht so stark kritisieren. Nur muss es vorher wohl schon weich genug geworden sein, damit man es in die 3 Löcher drücken kann. Wenn es noch hart ist, klappt das bestimmt nicht richtig.

    Wenn das der Punkt war, auf den du hinaus wolltest, dann stimmt das natürlich auch irgendwie, dass man an der Stelle vermutlich mehr Temperatur benötigt.

  • Ich persönlich habe damit keine guten Erfahrungen gemacht. Der V400 wird ja mit dieser "Technologie" ausgeliefert. (in Messing) Die Düse hat unsauber gedruckt und gepisst. Vermutlich wegen etwas grösseren Volumen an flüssigem Filament. Ich möche nicht ausschliessen, dass das vielleicht tatsächlich einen grösseren "Durchsatz" ermöglichen mag. Das macht aber nur dann Sinn, wenn man wirklich dauerhaft Grosse Teile druckt wo es wirklich auf Geschwindigkeit und Durchsatz ankommt. Wenn man auch mal was Kleineres mit Details drucken will, dann hat das auch Nachteile. Ich hab als maximalgeschwindigkeit 200mm/s eingestellt, da kicken da zusätzlich natürlich noch sämtlichen anderen Limiter (small corners usw.) rein. Mit der Geschwindigkeit fahre ich mit ner Brozzle mit nur einem Loch sehr gut und bin glücklich. Volumen steht auf max 18³mm/s und das funzt problemlos. Mehr brauch ich nicht. Das ist schon sher schnell. Alles Andere geht auch mit einem Top-Drucker aus meiner Sicht nur zu Lasten der Qualität. Die ist mir aber wichtiger...

  • blackbird2016 Das sind aber nicht die normalen Düsen, sondern sie sind länger, oder? Ich kenne das alles nur vom Hörensagen, aber den langen Vulcano Düsen wird immer nachgesagt genau diese Probleme zu haben von denen du sprichst.

    War dein Ersatz, der funktioniert hat auch so eine lange Düse?

    CNC-Kitchen hatte diese high flow Düsen mit den 3 Löchern getestet und es klang erstmal als hätten die erstmal keine Nachteile gezeigt. Die Nachteile sah er eher in der Wartung, wenn ich es richtig in Erinnerung habe. Potentielle Verstopfungen vermutlich kein Cold Pull (bei den Clonen).


    Ich habe mir mal ein paar bestellt, weil ich gehofft hatte, dass ich damit sicher 18mm³/s drucken kann. Die Presets standen für PETG auf 8mm³/s und für 0.4 Düsen würde ich mich von der Düse nicht limitieren lassen wollen. An der Kühlung muss ich noch arbeiten und dann ist hoffentlich die Mechanik vom Drucker das Limit. Bisher hab ich mit Input Shaping und Linear Advance noch keine Artefakte sehen können, obwohl ich einen Direct Extruder habe.

  • Das sind aber nicht die normalen Düsen, sondern sie sind länger, oder? Ich kenne das alles nur vom Hörensagen, aber den langen Vulcano Düsen wird immer nachgesagt genau diese Probleme zu haben von denen du sprichst.

    War dein Ersatz, der funktioniert hat auch so eine lange Düse?

    Jepp, Original wie auch die Neue Brozzl sind "lang".

    Sieht auf dem Bild furchtbar aus, in Wirklichkeit ist das Ding aber super poliert und glänzt wie ein Affenarsch. So wie es sein soll.

    Wie gesagt, das Original war vielleicht nicht unbedingt eine Katastrophe aber bestimmt nicht gut.

    Die Brozzl ist TipTop, da gibts nichts zu meckern. Retract 0,8mm, da pisst auch bei langen Travel-moves nichts.

    Irgendwie erschliesst sich mir die vergrösserte Schmelz-zone auch nicht. Ok, das Filament wird (vielleicht!) geteilt. Taucht dann aber in ein grösseres Volumen an geschmolzenem Material. Ich bezweifele, dass die Schmelze eine bessere Wärmeleitfähigkeit hat als das (beschichtete) Kupfer.

    Nene, ich bleib bei der "herkömmlichen" Bauart. Da hilft auch kein YouTube -Video....

  • Ich denke es mit allem so, wer etwas spezielles braucht und auch nutzen kann, bitte warum auch nicht. Mir war es einfach ein Bedürfnis zu wissen für was die Düse so ist wie sie ist. Und das wurde mir ja explizit beantwortet. :thumbup: :thumbup: :thumbup:


    Gruß Gaston

  • Ok, das Filament wird (vielleicht!) geteilt. Taucht dann aber in ein grösseres Volumen an geschmolzenem Material.

    Wo ist dieses größere Volumen an geschmolzenem Material? Das sollte oben ja nicht nur ein Sieb sein, sondern eine dreigeteilte Zone und danach sollte so schnell wie möglich die Düse sein.


    Wobei nach CNC Kitchen es tatsächlich sogar schon hilft das Filament zu teilen. Er hat Drähte in eine Düse eingebaut zum Teilen des Filaments und schon das hat geholfen. Plastik leitet im Vergleich zum Metall scheinbar so verdammt schlecht, dass einfach jedes Mittel zu helfen scheint, dass die Wärme schneller in die Mitte bringt.

    Ein großes Volumen an geschmolzenem Material wäre natürlich kontraproduktiv und ich könnte mir auch vorstellen, dass es bei längeren Düsen Retracts noch ineffizienter macht. Ich wäre echt interessiert wie die Erfahrungen von Nutzern kurzer Düsen ist.


    Ich frage mich eigentlich wieso es überhaupt diese Langversion als Standard gibt. Schon die Kurzversion scheint eigentlich ziemlich heftig zu sein. Da hätte ich gedacht, dass sich kaum ein normaler Mensch sich den Stress mit langen Schmelzzonen gibt (wobei es bei dir ja dann ohne dieses Teilen auch gut zu funktionieren scheint).

    Falls du je ausprobierst, wie es funktioniert, wenn man die lange Schmelzzone durch eine kurze mit dem Teilen ersetzt, würde mich wirklich deine Erfahrung interessieren.


    Ich denke es mit allem so, wer etwas spezielles braucht und auch nutzen kann, bitte warum auch nicht.

    Ich habe noch die Hoffnung, dass die Kurzversion gar nicht so speziell ist. Zum jetzigen Zeitpunkt tatsächlich vielleicht noch etwas experimentell. Es scheint sich aber abzuzeichnen, dass man da etwas optimieren kann, was für viele Filamenttypen vielleicht irgendwann Standard ist. Wenn man es gefertigt bekommt, warum muss das Loch rund sein. Vielleicht ist kleeblattförmig ein Optimum, was die Nachteile vermeidet, die blackbird2016 beobachtet hat und trotzdem stark die Schmelzfähigkeit erhöht und dann über einen weiteren Bereich an Durchfluss einen möglichst konstanten Durchsatz erreicht ohne das Plastik zu lange zu erwärmen. Vielleicht wird dann einfach die Qualität der Extrusion noch besser.

    Einmal editiert, zuletzt von merkatorix ()

  • Irgendwie erschliesst sich mir die vergrösserte Schmelz-zone auch nicht.

    Die vergrößerte Schmelzzone bringt mehr Schmelzleistung durch die zusätzliche Fläche in ihrem Inneren.

    Deswegen hat auch die Düse nicht einfach nur eine große, konische Bohrung. Durch die drei Bohrungen ergibt sich eine noch größere Oberfläche. Man denke an einen Rohrwärmetauscher, nur eben mit halben Rohren. Je mehr Kontaktfläche zwischen Heizkörper und Medium, je mehr Wärmemenge wird übertragen.

    Zusätzlich wird durch den entstandenen Hohlraum die Verweildauer des Filamentes in der Kammer verlängert, die Durchflußgeschwindigkeit um ein Vielfaches reduziert.. Dadurch hat es mehr Zeit zum Erhitzen.


    Fällt mir gerade noch ein.

    Wenn jemand Solid Works hat, könnte er das mit thermische Analyse darstellen.

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