Toleranzen (Spaltmasse) vs Vorschlaghammer

  • Moin,

    Falls das mit dem "Layer horizontal expansion" möglich wäre direkt im Slicer einzustellen, wie groß die Spaltmaße wären, wäre das nicht viel einfacher für die Konstruktion der Bauteile?

    da das Thema "Toleranzen", ist das nötig und wenn ja wie erzeugen?, ja doch etwas Verwirrung produziert hat hier mal mein Workflow mit ein paar Anhaltswerten und Dateien zum Test auf dem eigenen Drucker, da alle Aussagen zu meinem Drucker (Würstchenleger mit 0.4er Düsendurchmesser) und meinem Filament gehören.


    Es geht um kompliziertere Strukturen als eine Bohrung -> Fachwerk. Mit dem Drehen an den Einstellungen in CURA ist das nicht machbar, denn ein Fachwerkfeld muss ja mittig zu seinem Platz schrumpfen, während die Trägerwand unverändert bleibt. Und das hat so seine Tücken.


    So soll das im idealen Fall aussehen:

    ...ohne Toleranz, keine sichtbaren Spalte, da geht das Balkengitter nur mit dem Vorschlaghammer rein.


    So würde es im CAD mit einer Toleranz von 0,3 mm rundherum aussehen (Trägerwand gelb, Fachblock blau):


    ... leider reicht das bei mir noch nicht, denn die Dreiecksspitzen haben ja mindestens Düsendurchmesser.


    Nächster Anlauf im CAD mit einer Toleranz von 0,5 mm rundherum (Trägerwand gelb, Fachblock blau):

    ... schon besser. Wenn ich süddeutsches Fachwerk (gelbe Wand, braune Balken) drucke geht das bei mir, aber im nordeutschen Stil (weisse Wand, schwarze Balken) passt es nicht. Mein weisses PLA ist tückisch.


    Also all in mit 0,7 mm Toleranz: schaut im CAD erschreckend aus (Trägerwand gelb, Fachblock blau):


    ... recht verkorkst? .. passt aber. Und bei den Profis? Nun die haben mit den gleichen Problemen zu kämpfen. Hier ein Bild von einem meiner Spritzgussmodelle (Aus dem Jahre 1966 - ich mache Retromodellbau, bei mir gibt es nichts modernes....):


    Dateien zum spielen und testen, die Zahl am Ende gibt die Toleranz an z.b. 03 = 0,3 mm Spalt. Das Balkengitter ist ohne Toleranz, wann man da was verändert statt den Feldern geht die Optik verloren. (Ich habe diese Teile nicht gedruckt, also keine Garantie ob es funktioniert):

    STL.zip


    EDIT: Zip mit Wand_00



    ... schönen Tag noch ...

    Magnetron

  • Keine Ahnung womit Du arbeitest aber im CAD-Programm wird immer mit dem Nennmaß gearbeitet und die Toleranz steht nur als Info dahinter. Das wird auch beim Export in stl-Format nicht berücksichtigt. Das muß dann von Hand im Slicer eingetragen werden. Im Cura getrennt für Innen- und Außenkonturen.

  • Ich muss Magnetron recht geben. Ich berücksichtige die Spaltmass auch bei der Konstruktion in Fusion 360. Mit dem Slicer können komplexere Strukturen wie Fachwerke nicht im Nachhinein korrigiert werden. Wers nicht glaubt soll das mal ohne Spaltmass konstruieren und dann das zerdtörungsfrei zusammenstecken.

    Sidewinder X1, FlashForge Guider IIs, FlashPrint, (Cura), Raise3D E2,Bambulab A1 Mini, IdeaMaker, Bambu Studio, Orca Slicer, Fusion 360 - Der mit dem "First Layer Fetisch" Der mit dem Endloskampf gegen das Warping:)

  • Moin,

    Wers nicht glaubt soll das mal ohne Spaltmass konstruieren

    ... nicht nötig, ich habe im ZIP-File auch die Wand mit Spaltmaß 0 eingefügt.



    Das muß dann von Hand im Slicer eingetragen werden. Im Cura getrennt für Innen- und Außenkonturen.

    Dann wird aber auch die Wand kleiner, das ist aber nicht gewünscht. Trägerwand (gelb) und Fachwerkfelder (blau) sind ein Teil. Ich habe nur die Bereiche für den Kontrast eingefärbt.


    ... schönen Tag noch...

    Magnetron

    Einmal editiert, zuletzt von Magnetron ()

  • Moin,

    Logisch wird die kleiner um den Wert der Toleranz. Ob nun im CAD oder im Slicer ist kein Unterschied.

    ... das muss nicht sein.


    oben 0,0 mm Spalt unten 1,0 mm Spalt, die Wand ist immer gleich lang.


    ... schönen Tag noch...

    Magnetron

  • Logisch wird die kleiner um den Wert der Toleranz. Ob nun im CAD oder im Slicer ist kein Unterschied.

    Probieren geht über studieren.

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  • Mit dem Drehen an den Einstellungen in CURA ist das nicht machbar,

    Einspruch!

    - Teil mit Nennmaß in CAD modellieren

    - im CAD- Programm oder in Cura, bsplw. mit "Parts for Calibration" einen großen Quader erstellen

    - Quader so platzieren, dass er genau oberhalb der "Grundplatte" der Wand beginnt, also die "Füllungen" überdeckt.

    - "Per Model Settings"->"Modify Settings for Overlaps", dort den gewünschten (negativen) Wert für "Horizontal Expansion" eintragen

    Einmal editiert, zuletzt von yogimaker ()

  • Wenn ich in einem richtigen CAD-Programm konstruiere wird die Passung zwar eingetragen und die erscheint dann auch bei der Zeichnung wenn das Maß abgerufen wird aber das CAD-Programm modelliert nur mit dem Nennmaß. Das ist einfach so. Das CAD-Programm wüßte auch nicht, ob es das obere oder untere Abmaß modellieren sollte. Teilweise ist das Nennmaß in der Toleranz sogar ausgeschlossen.


  • Ich hab schon einige Erfahrung mit den Spaltmassen. Bei meinen Modellhäuser 1:100 und 1:200 berücksichtige ich die Spaltmasse immer bereits bei der Konstruktion. Nachträgliches Skalieren im Slicer funktioniert für mich nicht.

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  • Wenn ich in einem richtigen CAD-Programm konstruiere wird die Passung zwar eingetragen und die erscheint dann auch bei der Zeichnung wenn das Maß abgerufen wird aber das CAD-Programm modelliert nur mit dem Nennmaß. Das ist einfach so. Das CAD-Programm wüßte auch nicht, ob es das obere oder untere Abmaß modellieren sollte. Teilweise ist das Nennmaß in der Toleranz sogar ausgeschlossen.


    Da sprechen wir nicht vom Selben. Es wäre natürlich sehr bequem, wenn ich in F360 ein Spaltmass (das ist nicht die Toleranz) zwischen zwei sich berührenden Flächen eingeben könnte. Das Spaltmass muss ich selber in den Skizzen bereits berücksichtigen, oder die sich berührenden Flächen mindestens auf einer Seite versetzen.

    Das hab ich in meinen Posts zu den Modellhäuser bereits erleutert.

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  • Nachträgliches Skalieren im Slicer funktioniert für mich nicht.

    Hast Du meinen Beitrag oben gelsen? Da wird im slicer nix skaliert, sondern die walls der Fachwerk-Füllungen um einen einstellbaren Wert "geoffsettet". Folglich "schrumpfen" diese, genau wie gewünscht, um später zwischen die Balken zu passen.

  • Hast Du meinen Beitrag oben gelsen? Da wird im slicer nix skaliert, sondern die walls der Fachwerk-Füllungen um einen einstellbaren Wert "geoffsettet". Folglich "schrumpfen" diese, genau wie gewünscht, um später zwischen die Balken zu passen.

    Ich bin da komplett der selben Meinung. Im Slicer skalieren funktioniert für mich *nicht*.

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  • Es wäre natürlich sehr bequem, wenn ich in F360 ein Spaltmass (das ist nicht die Toleranz) zwischen zwei sich berührenden Flächen eingeben könnte.

    Ist doch möglich. Die Flächen einfach mit dem gewünschten Abstand anordnen. Nur wie gerade zuvor erklärt, ist das mit Cura viel einfacher zu realisieren. Da muß man sich im CAD nicht die Rübe heiß machen.

  • Das kann man sicher bei einem Einzelteil machen aber wenn Du große Konstruktionen hast, wirst Du damit verrückt.

    Den Aufwand darf man nicht unterschätzen. Die Spaltmasse hab ich in einer "globalen Parameter Liste" und kann schon effizient damit umgehen. Da ich das aber an anderer Stelle schon erklärt habe, möchte ich das jetzt hier nicht wiederholen.

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  • Ist doch möglich. Die Flächen einfach mit dem gewünschten Abstand anordnen. Nur wie gerade zuvor erklärt, ist das mit Cura viel einfacher zu realisieren. Da muß man sich im CAD nicht die Rübe heiß machen.

    Hast Du das auch schon bei Fachwerkhäuser gemacht?

    Oben sind ja auch Muster ohne Spaltmass verlinkt.

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  • Uwe : dann würde ich mir erlauben festzustellen, dass deine Erfahrungen sich nicht auf Fachwerk-Modellhäuser übertragen lässt.

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  • Ich würde auch meinen, das das Spaltmaß im Modell schon berücksichtigt sein muß. Wenn ich es im Slicer erst einstelle drucke ich ja praktisch ein anderes Modell.

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